Erfolgsstrategien für DJs und Events

Ableitung von Erfolgsstrategien für DJs 63 und Unverwechselbarkeit.404 Das eigene Produzieren von Tracks fördert ihre Weiterentwicklung und kommt damit der in Kapitel 4.3.2 geforderten Lernbereitschaft von DJs nach. Durch eigene Interpretationen von bekannten Musikstücken sind sie zudem Besucher orientiert und erfüllen damit die Anforderungen aus Kapitel 4.3.2. Durch die eigenen Interpretationen von bekannten Tracks setzen sich DJs mit diesen fundiert auseinander und verfügen anschließend über Kenntnisse des jeweiligen musikalischen Leistungspotenzials, was es ihnen ermöglicht, die Stimmung von Besuchern besser zu steuern. Der Spannungsaufbau erfolgt durch das Abspielen der eigens produzierten Tracks stärker fokussiert. Dadurch schaffen DJs Flow-Erlebnisse bei den Besuchern und der Club-Besuch wird wieder zu einem gesellschaftlich erwarteten Erlebnis. Selbst ohne hohe finanzielle Erträge sind Plattenverträge mit Labeln heutzutage wichtig.405 Für manche Veranstalter gilt das Produzieren und Veröffentlichen von eigenen Tracks bei renommierten Plattenlabeln als Qualitätsmerkmal für das Auflegen und entscheidet somit über Bookings.406 Der Erhalt eines Plattenvertrages wird auch als „Differenzmarker“ bezeichnet und ermöglicht es, sich im Sinne einer „Distinktionsstrategie“ selbst als kreativer und erfolgreicher Produzent zu präsentieren.407 5.3 Selbstvermarktung und Social Media Aufbauend auf der im vorangegangenen Kapitel 5.2 dargestelltenWettbewerbsabgrenzung, die einen strategischen Charakter hat, folgt in diesemKapitel nun die operative Selbstvermarktung, die DJs heute umsetzen sollten.408 „Diese umfasst die Präsentation und Vermarktung des (selbst-)erstellten Profils. Selbstvermarktung meint also im wahrsten Sinne des Wortes die Bewerbung der eigenen Person und der eigenen Tätigkeiten in lokalen Musikszenen und im virtuellen Raum.“409 Die Erwähnung des virtuellen Raums am Ende dieses Zitats begründet, warum am Schluss dieses Kapitels auf Social Media eingegangen wird. 404 Vgl. Reitsamer (2013), S. 139, 165; Mathei (2012), S. 92 ff. Reitsamer (2013), S. 176 führt weiter dazu aus: „In der Anfangsphase der elektronischen Musikszene war das DJ-ing [sic] für eine erfolgreiche Karriere ausreichend, um ein/e „gute/r“ DJ zu sein. Die Musikproduktion und die Veröffentlichung von Tonträgern war damals eine Option, aber keine Bedingung für Erfolg. Ihr primäres Arbeitsfeld waren Auftritte bei Clubnächten. Die gegenwärtige DJ-Generation ist hingegen gezwungen, das DJ-ing [sic] um die Musikproduktion zu erweitern und zumindest einen Tonträger auf einem Plattenlabel zu veröffentlichen. Dadurch wecken DJs bei Veranstalter/innen von Szene-Events verstärktes Interesse und die Wahrscheinlichkeit für einen Auftritt gebucht zu werden, vergrößert sich proportional zur Anzahl der Veröffentlichungen.“ 405 Vgl. McGregor, Gibson (2009), S. 278; Hoffmann (2005), S. 39; Klein (1996), S. 48 ff. 406 Vgl. Experteninterview 3 + 5 (Anhang 6 + 10); Reitsamer (2011), S. 34, 148; Hitzler, Niederbacher (2010), S. 154; Hoffmann (2005), S. 39. 407 Vgl. Experteninterview 3 (Anhang 6); Reitsamer (2013), S. 166. 408 Vgl. Experteninterview 1 (Anhang 4). 409 Reitsamer (2013), S. 200.

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